Moskau - Unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat eine erste Anhörung gegen die russische Frauenband Pussy Riot begonnen. Die jungen Musikerinnen hatten am 21. Februar in der Moskauer Erlöserkathedrale Gott angefleht, Russland von Präsident Wladimir Putin zu erlösen. Bei der Verhandlung hinter verschlossenen Türen sollte der Beginn des Prozesses wegen "Rowdytums" festgesetzt werden, berichteten russische Medien am Freitag.

Den Frauen drohen sieben Jahre Gefängnis. Sie sitzen seit Monaten in Untersuchungshaft. Amnesty International fordert, die Künstlerinnen freizulassen.

Kritik der Grünen

"Dass Außenminister Michael Spindelegger bis dato die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Russland ignoriert, ist unerträglich", kritisierte die grüne Frauensprecherin Judith Schwentner via Aussendung. Spindelegger betone auf diplomatischem Parkett bei jeder Gelegenheit, wie sehr sich Österreich für die Wahrung der Menschenrechte einsetze.

Wenn es aber darauf ankomme, klare Worte zu finden und sich gerade gegenüber Russland kritisch zu äußern, komme kein Ton aus dem Außenministerium, so die steirische Nationalratsabgeordnete. Schwentner fordert den Außenminister und ÖVP-Chef dazu auf, sich für die Freilassung der Künstlerinnen einzusetzen. (APA/red, dieStandard.at, 20.7.2012)